Die Kirche zum Hl. Erzengel Michael

 

Die heutige Kirche zum hl. Erzengel Michael im Dorfzentrum erhebt sich über einem älteren frühmittelalterlichen Vorgängerbau. Die Kirche hat eine romanische Grundstruktur, erhielt in der Gotik einen Polygonchor und Sternrippenwölbung, 1610 wurde eine Empore eingezogen. Die originale Ausstattung ist fast völlig verschwunden. Die Kirche enthält eine Renaissancekanzel, einen neugotischen Schnitzaltar von 1904 und Kreuzwegstationen des Vinschgauer Bildhauers Karl Grasser (1992). Neben der spätgotischen Schulterbogentüre wurden bei Restaurierungsarbeiten Reste eines gotischen Freskos der Heiligen Leonhard und Sigismund freigelegt. St. Michael war bis 1921 von der Pfarre St. Pauls abhängig. Da die Michaelskirche der wachsenden Bevölkerung nicht mehr genügte, wurde ab Oktober 1810 der Gemeindegottesdienst in die Kapuzinerkirche verlegt, ab 1866 bis 1904 Leichen- und Rumpelkammer, anschließend Unterrichts- und Versammlungsraum, heute v. a. Leichenkapelle. Im Vergleich zum kleinen Kirchenschiff ist der um 1520 errichtete Turm recht imposant. Er enthält u. a. die 1573 gegossene große Löfflerglocke. Im Gegensatz zur Kirche hat der Turm seine wichtige Funktion bis heute behalten, seine relativ große Distanz zur heutigen Pfarrkirche (ohne Turm) ist wohl einmalig in Südtirol.